Kai Miethig

Mitbegründer des Bahrainisch Deutschen Kulturvereins in Manama und Architekt /

Projektmanager aus Leidenschaft

Siegen, Flurstraße 12 | 7. Mai 2013


 

  • Wo sind Sie zuhause?

Gute Frage. Geboren in Siegen und habe hier gelebt bis zum 34. Lebensjahr. Ab August 2005 habe ich in Dubai, VAE gewohnt und bin im Februar 2007 nach Manama, Koenigreich Bahrain gezogen, im März 2013 schließlich nach Riyadh, Koenigreich Saudi Arabien. Wirklich zuhause bin ich im Koenigreich Bahrain und auch in Siegen. In dieser Reihenfolge, auch wenn ich in Siegen geboren bin und hier aufgewachsen bin, aber in Bahrain fühle ich mich wohler und das ist dann eben mein Zuhause.

  • Was bedeutet Heimat für Sie?

Heimat ist ein Begriff, der etwas altmodisch klingt, weil die Welt immer weiter zusammenwächst und die Entfernungen immer kürzer werden, d.h. nicht die Distanzen, aber man ist mit der Welt verbunden, durch Freunde in den verschiedensten Regionen.  Heimat definiere ich als Platz, an dem man aufgewachsen ist, er existiert so auch nur im Deutschen.

  • Was bedeutet Arbeit für Sie?

Arbeit ist wichtig und jeder sollte damit einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Es gibt immer was zu tun. Immer. Immer etwas zu verbessern und etwas für die Gesellschaft zu leisten. Ich arbeite, um zu Leben. Ich lebe nicht, um zu arbeiten, aber man kann immer einer anderen Person etwas Gutes tun, die Hilfe braucht. Immer.

  • Was macht das Leben für Sie lebenswert?

Spaß, Freude, Freunde, Reisen, Lächeln, positives Denken. Alles was passiert hat etwas Lebenswertes.

  • Was bereitet Ihnen Angst?

Nicht viel, denn wer Angst hat, macht Fehler, leichte Fehler. Fehler sind zwar Lernprozesse, aber man kann auch von anderen Fehlern lernen. Manche muss man nicht selber machen, man darf auch mal auf andere Menschen hören und sie um Hilfe bitten, man muss nciht alles immer selber machen. Angst, mmmmmh nicht wirklich.

  • Was war der bislang größte Fehler Ihres Lebens?

Ich hätte früher ins Ausland gehen sollen, um meinen Horizont zu erweitern. Auch wenn ich viel gereist bin, habe ich bis 2005 nicht im Ausland gelebt und gearbeitet, d.h. den Lebensunterhalt verdienen, ich meine nicht Praktikum oder begrenzte Zeit, sondern richtig losgelöst von der sicheren „Heimat“ ins Abenteuer Ausland. Eigentlich ist es kein Abenteuer, denn Leben kann man fast überall, wenn man sich anpasst, ist es eigentlich kein Problem.

  • Was ist Glück für Sie?

Glück? Es ist ein einfaches Wort, ich denke, es ist eher alles Schicksal, was so im Leben passiert, gesteuert von einem selbst und umgebenden Faktoren.

  • Wenn Sie ein anderes Lebewesen sein könnten – was wären Sie gerne?

Ein Vogel. Er braucht nicht viel. Ein kleines Haus, etwas Futter und kann fliegen wohin er möchte. Menschen brauchen eigentlich auch nicht viel, aber sie sind gierig nach mehr und schaden dabei leider oft anderen.

  • Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen?

Da gibt es ja wirklich viele Ereignisse, aber hier mal ein paar: bei dem Bau der Pyramiden, bei der Mondlandung, einem der deutschen WM-Siege, dem Bau des Burj Khalifa, dem Sprung aus dem Weltall

  • An welchem Ort des Universums wären Sie gerne unerreichbar?

Irgendwo zwischen Himmel und Erde, aber ist man nicht überall unerreichbar, wenn man es wirklich will?

  • Haben Sie eine Frage an die Menschheit?

Eine Frage nicht, aber eine Menge Bitten:

  • Etwas weniger Egoismus und Selbstdarstellung, dafür etwas mehr Hilfsbereitschaft und Teamwork.
  • Etwas weniger Gier und Habsucht, dafür etwas mehr Großzügigkeit und Unterstützung.
  • Etwas weniger Vorurteile und Oberflächlichkeit, dafür etwas mehr Toleranz und Offenheit.              
  • Etwas weniger Verschlossenheit und Angst, dafür etwas mehr Offenheit und Neugier auf andere Kulturen.
  • Etwas weniger griesgrämig und schlechte Laune, dafür etwas mehr lächeln und Fröhlichkeit.
  • Wenn jeder mehr an andere denken würde und weniger an sich, dann wäre die Welt schon besser und auch Kleinigkeiten ohne viel Aufwand machen schon viel aus.
  • Sachen, die ich nicht ändern kann, regen mich nicht auf. Nützt ja nichts. (lacht)

 

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